Samstag, 29. Dezember 2018

Von Lent bis The Ji - Wer droppte 2018 geile Musik?


Von Money Boy über Crack Ignaz bis zu Yung Hurn - in den vergangenen Jahren kamen immer mehr Österreicher in den Genuss, Chartluft schnuppern zu dürfen. Bis vor ein paar Jahren war die Hip Hop-Szene in Österreich noch ziemlich überschaubar, doch es hat sich ordentlich was getan. Mit den Wiener Veteranen Raf Camora, Nazar und dem Oberösterreicher Chakuza, gab es bisher nur drei wirklich relevante Deutschrapper im Business, die auch außerhalb der Staatsgrenzen auf sich aufmerksam machen konnten. Statt 808 und 90 BPM-Beats wie Anfang des Jahrhunderts, etablieren sich nun seit 2015 Afrotrap und Autotune auf den Tracks der Sprechgesangsartisten. In diesem Blogbeitrag soll es um die Zukunft des Österreichischen Raps gehen. Jede Woche hört man von neuen Rappern, man bekommt das Gefühl, sie sprießen aus dem Boden wie Pilze zur Saison. Hier meine kleine Auswahl, von denen wir in naher Zukunft bestimmt noch einiges zu hören bekommen werden:

Lent

Endlich rückt ein Linzer Künstler nach Chakuza ins Rampenlicht. Für den erst 18-jährigen Oberösterreicher war 2018 auf jeden Fall sein Jahr, der mit "Kapitän", "Asafa"(inklusive S/o von Asafa Powell, der jamaikanischen Sprinterlegende) und seiner neuesten Single "Kiss" drei starke Tracks released hat. Support bekommt er von höchster Stelle, denn kein geringerer Künstler als Raf Camora teilt regelmäßig die Songs in seiner Instagram-Story - mehr Shout-Out geht kaum! 



Lent - "Asafa"


KeKe

Die junge Rapperin zeigt, dass auch Frauen in Österreich den neuen Style fahren können - und wie! Gemeinsam mit Lent, ist sie eine meiner favourite Artists dieses Jahr. Besonders im zweiten Halbjahr 2018 kamen einige Tracks, besonders im Ohr geblieben ist mir "Validé - feat. Lent". Man merkt, die hat es definitiv drauf - nicht umsonst ist sie bei "Mom I Made It!" gesignt, dem Sublabel von Universal Music Österreich (wo u.a. auch Lent gesignt ist).

Eines kann man safe sagen: Mom She Made It!



KeKe ft. Lent - "Validé"

The Ji

Dieses Jahr war sicherlich für Ferry ein gutes Jahr. Der Wiener droppte mit "Sama Gazolen" einen Track, der in der österreichischen Rapszene ziemlich gehyped wurde. Auch mit seinem Auftritt bei den ACSL-Games auf der Hohen Warte in Wien, wusste er zu überzeugen. Und The Ji hat auf jeden Fall gleich Anfang 2019 vor, weiter auf sich aufmerksam zu machen. Mit "Weißer Wein" kommt sein Album am 18. Jänner, 11 Songs - alle mit Maxzwell, man darf auf jeden Fall gespannt sein, was noch alles von ihm zu hören sein wird.


The Gi & Maxzwell - "Sama Gazolen"


T-Ser

Für T-Ser war 2018 bestimmt nicht das entspannteste Jahr. Ein Polizeieinsatz Mitte Oktober, wo seine Crew am frühen Nachmittag einer Polizeikontrolle mit Platzverweis bekam, sie unnötigerweise von der Wiener Polizei schikaniert wurden und es Anzeigen hagelte, war bestimmt nicht leiwand (weil alle Schwarz waren?!). Hip-Hop steht für Respekt, Liebe und Toleranz - drei Dinge, die bei diesem Polizeieinsatz nicht vorhanden waren. Dadurch bekam T-Ser viel Medienpräsenz, welche er gut für sich und seine Crew einsetzen konnte. Weiters solidarisierten sich auch viele Größen des deutschsprachigen Rapgames mit dem Hashtag #nichtmituns, wodurch sie auf diese Missstände aufweisen wollen.

Aber T-Ser soll natürlich auf das reduziert werden, er hat auch nice Musik rausgebracht. Auf dem YouTube-Channel von 16Bars.tv hat er u.A. "Realer" und "Look Alive (Remix) veröffentlicht - Klickzahlentechnisch auf jeden Fall starke Leistung.


T-Ser - "Realer"


SLAV aka. EINFACHSO

Battlerap ist definitiv sein Ding. Beim Wiener Battlerap-Event "Dreistil" spittete er das erste Mal vor der Crowd, mittlerweile ist der auch im Internet kein Unbekannter mehr. Gemeinsam mit Jugo Ürdens arbeiten die beiden an Tracks, was auf jeden Fall für beide Vorteile hat. Begonnen als EINFACHSO änderte er dieses Jahr seinen Künstlernamen in SLAV - Teil eines kleinen Imagewechsels. Noch unter seinem alten Pseudonym brachte er im April die "Udtz Udtz - EP" raus, 5 Songs, Trap-lastig, aber definitiv nice. Ende Dezember droppte er als SLAV nun seinen ersten Track - "Nie Genug" - für mich ein sehr guter Song mit Ohrwurm-Hook.


SLAV - "Nie Genug"